Gesundheit
Berner Spitäler erweitern Notfallkapazitäten
Angesichts steigender Patientenzahlen erhöhen mehrere Kliniken in Bern ihre Notfallbetten.

Die Spitäler im Kanton Bern rüsten sich für steigende Patientenzahlen und erweitern ihre Notfallkapazitäten. Insbesondere im Inselspital wurden zusätzliche Behandlungsräume geschaffen und neues Personal eingestellt.
Die Maßnahme ist Teil eines kantonalen Gesundheitsplans, der auf die wachsende Bevölkerungszahl und die zunehmende Nutzung der Notfalldienste reagiert. Besonders an Wochenenden seien die Wartezeiten zuletzt stark angestiegen.
Mit neuen digitalen Triage-Systemen sollen Patientinnen künftig schneller erfasst und priorisiert behandelt werden. Erste Pilotversuche zeigen eine Reduktion der Wartezeit um bis zu 30 Prozent.
Die bauliche Erweiterung betrifft auch den Kinder- und Jugendnotfall. Hier wurde ein zusätzlicher Flügel eröffnet, um der erhöhten Nachfrage gerecht zu werden – besonders in der Grippesaison.
Neben dem Ausbau physischer Infrastruktur wurden neue Pflegekräfte und Ärztinnen eingestellt. Dies war nur durch gezielte Rekrutierungskampagnen im In- und Ausland möglich.
Die Finanzierung erfolgt über einen Mix aus Eigenmitteln, kantonaler Unterstützung und einem Bundesbeitrag aus dem Innovationsfonds Gesundheit.
Die Spitalleitung betont, dass es nicht nur um Größe, sondern auch um Qualität gehe. Neue Geräte, mehr Fachpersonal und verbesserte Abläufe sollen die Versorgung spürbar verbessern.
Auch Rettungsdienste wurden in das Konzept integriert. Neue Zufahrtswege und eine digitale Voranmeldung sollen für schnellere Übergaben sorgen.
Patientenvertretungen begrüßen die Maßnahmen, mahnen jedoch an, dass auch die Grundversorgung in ländlichen Regionen gestärkt werden müsse.
Die Universitätsklinik plant zudem, Notfälle künftig enger mit Hausärzten und Ambulatorien zu koordinieren, um unnötige Hospitalisierungen zu vermeiden.
Insgesamt sieht sich das Berner Gesundheitswesen mit dieser Erweiterung gut aufgestellt – auch für mögliche künftige Krisensituationen wie Pandemien oder Großveranstaltungen.