Wirtschaft
Lokale Bäckereikette expandiert in die Romandie
Die Berner Traditionsbäckerei „Hofbäckerei“ eröffnet erste Filiale in Lausanne – mit Fokus auf regionalen Zutaten.

Die Berner Hofbäckerei, ein Traditionsunternehmen mit über 100 Jahren Geschichte, wagt den Schritt über den Röstigraben: In Lausanne wurde kürzlich die erste Filiale der Bäckereikette in der Romandie eröffnet.
Ziel sei es, die klassischen Berner Rezepte auch in der Westschweiz bekannt zu machen. Besonders beliebt sind laut Unternehmensangaben die Butterzöpfe und Nussgipfel der Marke.
Die neue Filiale befindet sich in einem stark frequentierten Quartier in Bahnhofsnähe. Dort trifft urbane Laufkundschaft auf ein wachsendes Bedürfnis nach traditionellem Handwerk.
Zur Eröffnung wurden auch französischsprachige Bäckerinnen ausgebildet, um die lokale Kundschaft professionell betreuen zu können. Die Kommunikation erfolgte bewusst zweisprachig.
Ein besonderer Fokus liegt auf regionalen Zutaten. Die Hofbäckerei arbeitet mit Lieferantinnen aus dem Berner Oberland und dem Jura zusammen – etwa für Mehl, Milch und Früchte.
Die Logistik zwischen den Standorten erfolgt CO2-neutral mit Elektrofahrzeugen. Ein neues Kühlhaus im Mittelland dient als Zwischenlager für empfindliche Backwaren.
Auch beim Verpackungsdesign hat man sich angepasst: Statt rustikaler Tüten setzt man in Lausanne auf eine modernere, schlichte Gestaltung mit dezenten Farben.
Die Expansion wurde von einer breiten Marketingkampagne begleitet, darunter Plakate, Onlinewerbung und Verkostungsaktionen im öffentlichen Raum.
Finanziert wurde das Vorhaben durch Eigenmittel und einen Innovationskredit der Kantonalbank Bern, der speziell für interregionale Gründungsinitiativen gedacht ist.
Der CEO betont, dass es sich nicht um eine Massenexpansion handelt. Vielmehr wolle man gezielt Standorte wählen, die kulturell kompatibel und wirtschaftlich sinnvoll sind.
Die Reaktionen der Lausanner Bevölkerung fallen bislang positiv aus. Viele Kundinnen zeigen sich begeistert von den traditionellen Produkten, die man sonst nur auf Reisen kannte.
Sollte sich der Standort bewähren, sind mittelfristig weitere Filialen in Genf und Neuchâtel denkbar. Die Expansion bleibt jedoch eng an die Qualitätssicherung gebunden.
Die Hofbäckerei sieht sich als Brückenbauer zwischen Sprachregionen. Guter Geschmack kennt keine Grenzen, so das Motto der aktuellen Werbelinie.